Hüftgelenk

Das Hüftgelenk stellt ein einfaches Kugelgelenk dar, es besteht also aus einer annähernd runden Gelenkspfanne am Beckenknochen und einem darin sitzenden Hüftkopf (Caput femoris). Als Besonderheit gilt hier die Form des Oberschenkelknochens (Femur), der mit einem wenige Zentimeter kurzen Schenkelhals (Collum femoris) den Hauptansatzpunkt der Gesäßmuskulatur und der kurzen Hüftmuskulatur erst am großen und kleinen Rollhügel (Trochanter maior et minor femoris) und am Oberschenkelschaft hat. Durch diese spezielle Biomechanik gewinnt die Hüfte an Bewegungsfreiheit, ist aber auch anfälliger für Verletzungen in diesem Bereich.

Die primäre Stabilität des Gelenks wir durch einen straffen Kapsel-Band-Apparat und eine feste Gelenkslippe aus knorpelähnlichem Material gewährleistet, sodass ein Ausrenken der Hüfte nur unter massiver Gewalteinwirkung möglich ist. Die sekundäre Stabilisierung übernimmt der starke Muskelapparat der Hüft- und Beckenregion. Hüftkopf und -pfanne sind von Knorpel überzogen, sodass eine gute Kraftübertragung und schmerzfreie Bewegung möglich sind.

Arthrose

Ähnlich der Arthrose am Knie ist auch die Hüftabnützung zu sehen. Wenn auch immer mehr Anatomische Varianten – zumindest frühzeitig erkannt – hüfterhaltend versorgt werden können und lange Beschwerdefreiheit garantieren, liegt der Goldstandard der Versorgung von fortgeschrittener Hüftarthrose in der Prothetik, also der Hüftprothese oder HTEP (Hüfttotalendoprothese). Aufgrund steigender sportlicher und beruflicher Belastungen nimmt seit einigen Jahrzehnten die verifizierte Hüftarthrose weltweit kontiniuierlich zu, und abgelaufener Erkrankungen oder anatomischer Natürlich spielen auch hier konservative Maßnahmen eine gewichtige Rolle um die Notwendigkeit einer operativen Versorgung nach hinten zu verschieben.

Lockerung von Hüftprothesen

Implantierte Prothesen können in seltenen Fällen auch auslockern. Meist sind chronisch schwelende, bakterielle Infekte der Grund, mitunter auch sogenannte aseptische Lockerungen, bei denen die Prothesenverankerung mechanisch fehlschlägt. Ein Wechsel der Prothese ist zwingend notwendig, im Extremfall mit einem mehrwöchigen Intervall zwischen Aus- und erneutem Einbau der Implantate und spezifisch auf den Keim abgestimmter Antibiotikaeinnahme.

Bruch im Bereich einer liegenden Prothese, periprothetische Fraktur

Bei bereits implantierten Prothesen kann es im Rahmen von Stürzen zu Brüchen des verankernden Knochens kommen. Selten kann durch Entlastung über mehrere Wochen eine Heilung zustande kommen, meist ist aber die operative Versorgung mit Schrauben, Platten, Zuggurtungen oder gar dem Wechsel des Implantats angezeigt.

Schenkelhalsbrüche

Als akute Indikation im Rahmen von Unfällen oder Stürzen betreffen diese Verletzungen zumeist die Generation 60+, aber auch jüngere PatientInnen bei entsprechendem Trauma. In beinahe allen Fällen ist eine operative Versorgung zum Erhalt oder zur Wiedererlangung der Mobilität notwendig. Verschraubungen, Platten, Marknägel oder Prothesen kommen dabei zu Einsatz um eine frühzeitige Belastbarkeit herzustellen.